Über 80 Personen nahmen an der Veranstaltung im Gladbecker Ratsgymnasium teil. Dabei gab es klare Botschaften im Rahmen der Impulsreferate und der anschließenden Podiumsdiskussion durch Horst Becker, Staatssekretär im Verkehrsministerium (Ruhr) und Thomas Westphal, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung der metropoleruhr.
Einig war man sich: der Rhein-Ruhr Express (RRX) sollte vordringlich gebaut werden.
Verkehrsentwicklung kann man nur sinnvoll betreiben, wenn man die unterschiedlichen Verkehrsträger (Bus, Bahn, Auto, Rad, oder zu Fuß) gemeinsam betrachtet und ihre Stärken auch im Zusammenspiel entwickelt wie zum Beispiel Bike and Ride. Eine isolierte Betrachtung des Autoverkehrs, wie dies bisher leider häufig geschieht, führt in eine Sackgasse. Insgesamt muss mehr Geld in den Öffentlichen Verkehr investiert werden.
Für die NRW-Landesregierung machte Horst Becker klar, dass beim Straßenverkehr der Erhalt des bestehenden Straßensystems und der Ausbau an Staustellen Priorität habe vor dem Neubau. Er verwies auf den Investitionsstau bei der Sanierung von Straßen und Brücken.
Thomas Westphal hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) und fand dabei die unmissverständliche Unterstützung von Horst Becker und der Konferenz. Er belegte anhand einer Stauanalyse der NRW-Autobahnen, dass insbesondere die Rhein-Ruhr-Schiene von Staus betroffen ist. Gerade hier würde der RRX mit dem zusätzlichen Transport von ca. 31.000 Personen täglich eine positive Wirkung entfalten können. Er regte eine Kampagne an, 100.000 Postkarten an Verkehrsminister Ramsauer zu schreiben, damit diese vordringliche Investition endlich auf den Weg gebracht wird. Denn Bundesregierung und Bahn behandeln den RRX bisher stiefmütterlich im Gegensatz zum fragwürdigen Projekt Stuttgart 21. Positiv für eine Verkehrswende sei auch, dass die Bedeutung des Autos als Statussymbol bei den Jüngeren also in der Gruppe der bis zu 35 Jährigen wesentlich geringer ausfalle als bei Älteren. Auch der Erwerb des Führerscheins nimmt bei Jüngeren ab.
Zur A 52 machte Horst Becker die Position der Landesregierung deutlich, die auf dem Koalitionsvertrag zwischen SPD und GRÜNEN fuße und ein Kompromiss sei. Die Landesregierung ist gegen den Bau des Essener Teilstücks, weil es zu teuer und somit unrealistisch sei. Die anderen Teilstücke der A 52 wollte das Land auf keinen Fall gegen den Willen der betroffenen Städte bauen. Hier sehe sich das Land eher in der Rolle des Vermittlers zwischen den Städten und der Bundesregierung im Sinne der Städte. Deshalb läge die Entscheidung, wie es mit der A 52 weiter gehe, in erster Linie jeweils in Bottrop bzw. Gladbeck.
Ein Markt der Möglichkeiten mit Falträdern, E-Bikes und anderen Fahrrädern sowie einem Segway zum ausprobieren, Elektroautos sowie Arbeitsgruppen zu Themenschwerpunkten der MWS (Mobilität Werk Stadt) rundeten das Programm ab.
Joachim Drell
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